--- In dieser Woche erfahren wir etwas über eine Kunstsprache und der Traum von Völkerverständigung ---   

                  Klingonisch für Anfänger

Kann man in einer Sprache flirten, die keine Worte für "Bitte" und "Danke", nicht mal für "Liebe" kennt? Nun ja, vielleicht. Hier ein kleiner Kurs für Nicht-Klingonen.

Zunächst einmal: das tihingan Hol, also das Klingonische muß stark, kehlig und ein wenig feucht gesprochen werden. Das groß geschriebene "S" enspricht "sch", das "H" dem "ch".

Gut, dann sagen wir dem anderen mal Hallo: nugneH (Betonung: nuk-näch). Das heißt wörtlich "Was willst Du?" und das ist auch schon der Gipfel der Höflichkeit. Möglich ist auch Qapla (wörtlich "Erfolg", sprich: kkap-là), was vor allem zum Abschied benutzt wird. Aber soweit sind wir ja noch nicht.

Sollten schon jetzt die ersten Verständigungsprobleme auftauchen, wäre ein vorsichtiges Jl-yai-be' angebracht ("ich verstehe nicht"). Darauf könnte das Gegenüber anworten gay'-be, also "kein Problem". Dann ist es ja gut (maj). Wenn das Essen maj war und Sie beim Gläserheben den guten alten Toast ausgesprochen haben, der das lautet  yllop!  wa'leS chaq  maHegh (Trinkt! Morgen können wir sterben"), werden Sie möglicherweise mit der Aufforderung DaH ylDII ("Zahl jetzt!") konfrontiert. Legen Sie widerspruchslos das Geld hin und gehen Sie erst dann auf die Toilette. Falls Sie die nicht finden, fragen Sie einen Örtchenkundigen (nuqDaq 'oH pucpa' 'e'?).

Noch bevor Sie den Taxifahrer lässig angewiesen haben, er möge die Triebwerke zünden" (chuyDaH ylIaQ), erkundigen Sie sich beim Partner, ob sie bei ihm oder Ihnen den Abend ausklingen lassen wollen (Zu Dir oder zu mir? juHwljDaq pagh juHlljDaq?).

Sollten Sie sich jetzt einen Korb holen, können Sie bljeghbe'chugh vaj bIHegh sagen ("Ergib dich oder stirb!". Das wäre für Klingonen völlig okay (lu'). Weniger aggresive Gemüter meinen vielleicht Heghlu 'meH QaQ jajvam ("Heute ist ein guter Tag zum Sterben"). Denken Sie wirklich ans Ableben?

yIDoqhQo'! Seien Sie nicht so dumm!