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IV. Internationales Bikertreffen der IPA Györ-Moso-Sopron in Agfalva/Ungarn

IV. Nemzetközi IPA Motoros Talàlkozò

vom 20. - 23. Juni 2013

Die ungarische IPA (International Police Association) Sektion Györ-Moson-Sopron und die Verbindungsstelle Szombathely luden vom 20.-23. Juni 2013 zu ihrem internationalen IPA Motorradtreffen nach Sopron ein. Nach einem Anruf von Alfred entwickelte sich zwischen uns folgender Dialog: "Hubert, hast du's gelesen? Ich: "Ja". Alfred: "Und? Da könnten wir doch hinfahren ... Was meinst du? ... Fährst du mit nach Ungarn?" Ich: "Warum nicht! IPA-Bikertreffen in Ungarn hört sich doch gut an"!

So folgten Alfred und ich gerne der Einladung der Organisatoren Mária Mészáros und Attila Ribes nach Sopron-Agfalva in Ungarn.

Do., 20.06.13

06:00 Uhr: Wetterprognose: Im Osten blauer Himmel, Sonnenschein und im Westen aufkommende Gewitter am Nachmittag.

Wir wollten sowieso in Richtung Osten ... immer der aufgehenden Sonne entgegen über Land zunächst nach München. Dort quälten wir uns durch viele (eigentlich nur eine Einzige von Sendling bis Fasanengarten!) kleinere Baustellen bis zum Perlacher Forst.

Den zweiten Abschnitt unserer fast 700 km langen Anfahrt brachten wir relativ schnell hinter uns, da wir die BAB A 8 bis Salzburg nutzten. Danach runter von der Piste und am Fuschlsee vorbei zum Wolfgangsee. Von früheren Touren war mir noch die Gaststätte "Gamsjaga" direkt am See in Erinnerung.

Hier genossen wir bei einer ausgedehnte Rast den Blick über den Wolfgangsee.

Noch ein Tankstopp in Abersee und wir hatten für dich nächsten 180 km freie Fahrt durch eine herrliche Landschaft.

Zunächst über Bad Ischl zum Hallstädter See und weiter durch viele Wälder bis nach Liezen. Kurz danach tauchten wir in den "Gesäuse Nationalpark" ein.  Im Gasthof zur "Bachbrücke" sorgten wir für die nötige Flüssigkeitszufuhr mittels einer echten steirischen Besonderheit. Ein "gespritztes-Apfel-Holler-Gesäuse-Kracherl". Dies von der Bedienung sehr schnell gesprochen mit steirischen Dialekt ... die Worte vernahm ich wohl ... verstanden jedoch erst nach zweimaliger Wiederholung. Diese steirische Naturbrause kombiniert mit einem Süppchen für Alfred stärkte uns für die Weiterfahrt bis nach Eisenerz und vorbei an dem größten Eisenerz-Tagbau Mitteleuropas - den rötlich gefärbten Stufen des Erzbergs.

Ab Loeben noch die Schnellstraße bis zur Wiener Neustadt und wir waren kurz darauf in Sopron-Agfalva in Ungarn und am Treffenort beim Vodon Reitclub eingetroffen.

Während Alfred im Hotel Mandarin in Sopron untergebracht war, konnte ich  im Hotel Vadvirag beim Reitclub Vodon mein Zimmer beziehen.

Nach einem kühlen "Leder-Soproni" noch ein Sprung in den Swimmingpool bevor wir von Maria zum Abendessen begrüßt wurden. Über 80 Teilnehmer aus vier Nationen (Ungarn, Österreich, Schweiz, Deutschland) nahmen an dem Treffen teil.

Den Abend verbrachten wir im trauten Zusammensein mit wieder getroffenen IPA-Kollegen aus der Schweiz (noch vor zwei Wochen beim Treffen in Mels/CH gesehen) und Österreich.

Neue Kontakte wurden geknüpft ... und über Dies und Jenes gefachsimpelt !

Kontakt mit den Einheimischen ... bis hin zur innige Zweisamkeit mit einem gehörigen Schluck aus der Pulle bzw. meinen Blutvenen. Ich sage nur: Szùnyogfèlèk!  Ich weiß nicht wie man das ausspricht, aber sie sind wohl grenzüberschreitend international und stechen genauso wie bei uns zuhause ... Stechmücken, Schnaken, Moskitos, Gelsen!

Sie hatten mich wohl in ihr Herz geschlossen, so anhänglich wie sie waren.

 

Fr., 21.06.13

Die heutige ca. 150 km lange "Motoros tùra" waren von unseren Tourguides Janosch und Peter bestens vorbereitet und begleitet worden.

Im Rahmen der Tour mit ca. 45 Bikes wechselten wir mehrmals die Grenze zwischen Ungarn und dem Burgenland Österreichs.

Es wurde eine sehenswerte Tour, die ihren ersten Halt an der Wiese bei Sopronpuszta   ...

... beim paneuropäischen Picknick, fand. Der Fall der Berliner Mauer begann in Sopron ... dies stellte 1990 der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar des Maiziere, fest. Die dort befindliche Skulpturengruppe setzt dem Paneuropäischen Picknick (es sollen 15-20.000 Menschen gewesen sein) und der Wende ein Denkmal.

Ich begnügte mich mit einem "Gong" an der Friedensglocke.

Bei weit über 30°C bot der nächste Stopp am Neusiedler See eine willkommene Abkühlung, bevor uns Peter's Trillerpfeife zur baldigen Weiterfahrt erinnerte.

Über kleine, schmale Straßen gelangten wir ...

... nach Nagycenk zum Schloss Szèchenyi (Gruppenbild).

 

Gefangen von der herrlichen Landschaft des Burgenlandes tourten wir gemütlich durch schattige Wälder über Horitschon und Weppersdorf zum im Jahr 1300 entstandenen Schloss Forchenstein. 

Nach einer Pause gelangten wir über einige Serpentinen vom Schlossberg hinunter und weiter bis nach Trausdorf an der Wulka wo beim "Fliegerstüberl" Maria's Ehemann bereits das Mittagessen vorbereitet hatte. Großzügige Grillteller warteten darauf von uns verspeist zu werden.

Nach dem Essen waren es nur noch 20 km und wir waren in unsere Unterkünfte zurückgekehrt.

Ein Soproni ... eine Dusche ... und weiter im Programm. Mit einem "Fun-Train ohne Stoßdämpfer" fuhren wir sehr gemütlich mit ca. 10 km/h in das ca. 8 km entfernte Sopron.

In den beiden rappelvollen Wagons erfuhren wir während der folgenden Stadtrundfahrt durch die deutschsprachigen Lautsprecherhinweise nicht nur Wissenswertes über die ca. 1800 Jahr alte Stadt Sopron, sondern auch die Aufmerksamkeit vieler uns zuwinkender Passanten.

Noch ein kurzer Spaziergang durch schmale Durchgänge, über eine Holzbrücke und wir waren mittendrin bzw. mitten auf dem ... "Fö tèr", dem Hauptplatz von Sopron

 

Das seit 1993 jährlich stattfindende "Internationale Folkfestival Sopron" ist das zweitgrößte des Landes und erwartete uns mit Musik und Tanz verschiedener Stilrichtungen. Musiker und Tänzer/-innen mit ihren Trachten boten nicht nur uns, sondern auch den Hunderten von Zuschauern auf dem Platz ein farbenprächtiges Bild.

Unmittelbar am "Fö tèr" waren in den Kellergewölben der "Gyògygödör Borozò Weinstube" für uns Plätze und das Abendessen reserviert worden.

Eine sehr gute Wahl den Tag bei einem guten Essen und rustikaler Umgebung ausklingen zu lassen. Tolles Lokal !

 

Der Aufsteller vor dem Lokal mit einer kleinen Speisenauswahl machte mich dann doch etwas stutzig bzw. neugierig. Macht euch jedoch selber eure Gedanken oder sollte ich mein Hirn anstrengen? Es gibt dort  ...

VELÖVEL TELTÖTT SERTÈBORDA, HASÀBB. für 1.890 Ft

 (Wiener Schnitzel mit Hirn gefüllt, mit Pommes für 6,75 €)

Für die spätere Heimfahrt war natürlich auch ein Shuttle organisiert worden. Peter unser Tourguide hatte einen langen Tag und übernahm auch noch diese Aufgabe. Vielen Dank dafür!

Nachdem bei der Rückkehr im Hotel leider kein Getränkeausschank mehr stattfand, musste unser erhaltenes Willkommensgeschenk (eine Flasche Rotwein mit eigenem IPA-Etikett) sein noch so junges Leben opfern.

Sa., 22.06.13

Heute war der Haupttag des Treffens! Unser Korso mit fast 80 Teilnehmern wurde von der ungarischen Polizei (Rendörsèg) zunächst nach Sopron zum Hauptplatz eskortiert. Angeführt wurden wir von schon historischen Polizeifahrzeugen, einem Lada 1200S sowie einem Yamaha-Polizeimotorrad. Selten, aber noch nicht so alt war auch ein Dieselmotorrad des ältesten noch produzierenden Motorradherstellers der Welt, eine Royal Enfield.

Die festlichen Begrüssungsworte durch den Vertreter der Stadt Sopron, der örtlichen Polizeiführung sowie der IPA wurde von allen Anwesenden mit Beifall beklatscht.

Nach dem offiziellen Teil eskortierten uns wechselseitig die ungarischen und österreichischen Kollegen bis nach Szombathely. Dort war auf einem abgesperrten Teil eines Parkplatzes Gelegenheit zum Mittagessen. Auch hier wieder Grussworte des Bürgermeisters sowie der IPA Szombathely.

 Während des gesamten Tages wurden wir von der Presse begleitet, die unsere Veranstaltung auch während der Fahrt mit Video- und Bildaufnahmen dokumentierte.

Ich glaube jedes Motorrad und jeder Teilnehmer wurde mindestens 20mal abgelichtet. Manches schöne Motorrad noch öfter ... ähhmmm! Alfred nahm das seltene Angebot gerne wahr, einmal in einer bequemen, komfortablen und was bei dieser Hitze noch wichtiger war ... schattigen Goldwing Platz zu nehmen.

Mir bot sich auch noch die Gelegenheit mit dem englischen MG-Oldtimer eines ungarischen IPA-Kollegen eine kleine Runde zudrehen.

O-Ton: Warning ... no brake booster ... no power assisted steering.

Lang, lang ist's her ... früher gab es ja auch nichts anderes!

Attila Ribes sorgte mit seiner Old-Yamaha immer wieder für die freie Durchfahrt an Kreuzungen und Abzweigungen.

Trotz der Temperatur von fast 35°C konnte er sich seiner Kraduniform nicht entledigen.

 

Einfacher hatten es wir "zivilen" Biker.

 

 

Bei vielen Teilnehmern war im Verlauf der Tour immer mehr die "Kurzarm-Schutzkleidung" zu beobachten.

Es wurde auch immer heißer! Alfred's Versuche wenigstens stehend ein wenig Fahrtwind abzubekommen, scheiterten genauso wie ...

 

 

 

... Michael's akrobatische "Ich-gebe-auf-Haltung"

Goldwing ... hohe Scheibe ... was sind wir für harte Kerle! OK, meine Goldwing als fahrendes Wohnzimmer ist ja auch air-conditioned ... glauben zumindest die Nicht-Goldwinger ... und was soll ich da jetzt sagen ... SIE HABEN RECHT!  Fulldresser eben!

Wie so viele hatte es sich auch Hilde etwas luftiger gemacht und sich den schattigen Platz hinter der air-conditioned Goldwing gesichert. Logisch, dass dabei auch etwas Kühlung für sie abfiel. Windschatten eben!

Unmittelbar nach unserer Rückkehr im Hotel hatten wir noch genügend Zeit für ein, zwei Soproni! Der Flüssigkeitsverlust musste unbedingt wieder ausgeglichen werden.

 

Am Abend trafen noch Thomas und Monika von der IPA Wien ein, die ich bei einem Goldwingtreffen 2012 in Atzenbrugg kennengelernt hatte. Wir hatten für heute einen spontanen Besuch vereinbart.

Schön, dass wir uns wiedergesehen haben.

Nach einem weiteren vorzüglichen ungarischen Abendessen wurden wir mit Musik und Gesang unterhalten. Einige schwangen sogar ihre Beine mehr oder weniger geordnet über die Tanzfläche.

Maria wanderte dabei mit ihrem speziellen "IPA-Schnaps" von Tisch zu Tisch und trank mit uns auf die IPA im Allgemeinen und auf die gelungene Veranstaltung im Besonderen.

 

Später standen noch einige Ehrungen auf dem Programm. U.a. wurden unter großem Applaus besonders Peter und Janosch geehrt, die dank ihrer unermüdlichen Mithilfe sehr zum Gelingen dieses IPA-Treffens beitrugen.

Im Rahmen der weiteren Preisvergabe wurde als "ältester Teilnehmer" Werner (ich sag jetzt nicht dein Alter) von unser Verbindungsstelle IPA Kempten mit einem Pokal bedacht. Erwähnenswert ist auch noch, dass die Stadt Kempten die Partnerstadt von Sopron ist. Wer hätte das gedacht!

Der Abend wurde noch recht vergnüglich, trotz einiger Szùnyogfèlèk!

 

So., 23.06.13

Nach dem Frühstück wurde es auch schon Zeit Abschied zu nehmen. Alfred und ich hatten uns für die Heimfahrt die Strecke von Sopron über Wien nach St. Pölten und dann ab Melk von der Wachau immer entlang auf der nördlichen Donauseite zunächst bis Linz vorgenommen. Dort wollten wir nach Wetterlage (es waren Unwetter vom Westen her angesagt) die weitere Fahrtroute entscheiden.

Immer an der Donau entlang zwang uns bei Sarmingstein eine Straßensperrung zu einer der schönsten Umleitungen die ich bisher fahren durfte. Über Waldhausen im Strudentau bewältigten wir die nächsten 20 km bis nach Grein unzählige Kurven und Hügel. Malerisch herrlich!

Linz = Wetterlage beobachten. Richtung Salzburg Südwesten = dunkle Wolken. Richtung Nordwesten = Sonne! Entscheidung gefallen ...

 

... wir wechseln die Donauseite und fuhren weiter in Richtung Passau. Die Schlögener Schlinge und das dortige Hotel Donauschlinge mit Restaurant und Terrassenblick auf die Donau auf halber Strecke waren mir noch gut von meiner letztjährigen Tour nach Atzenbrugg in Erinnerung. Ein sehr guter Platz für unsere Mittagspause.

Mein sehr schmächtig und schmales Stück Himbeerkuchen stand im krassen Gegensatz zu Alfred's riesigen Portion Kaiserschmarrn mit diversen Extras. Bilder sagen mehr als Worte (s. DIA-Show).

In Engelhardszell verließen wir die Donauroute und schraubten uns hoch über St. Aegedi und Münzkirchen bis nach Schärding (sehr schöne Strecke!)

 

Nochmal in Österreich tanken und dann waren wir wieder in Bayern!  Bad Birnbach - Eggenfelden und Vilsbiburg waren unsere nächsten Wegpunkte bevor uns dunkle Wolken nach Landshut abbiegen ließen. Ein schneller Temperaturabfall ließ das warme und schöne Wetter schnell vergessen. Wir wählten ab Landshut die Piste und wurden ab dem Flughafen Erding in unserer Vermutung bestätigt.

OK, dann soll es eben so sein. Wir hatten vier Tage heißes, schönes Wetter mit Sonne und blauem Himmel ... jetzt noch ein paar (Kübel) Regentropfen über München bis Adelsried. Als wir wie geplant um 18.00 Uhr wieder zuhause eintrafen war der Regen aber schon wieder vergessen.

 

Vielen Dank an die IPA Sopron, insbesondere an Maria und Attila, Peter und Janosch für die Organisation und Durchführung dieses schönen IPA-Treffens in Ungarn.

                           "Servo per Amikeco"  

Zu den Bildern "IPA Sopron 2013" (282) dieses Treffens kommt ihr durch einen KLICK auf der rechten Seite -->  

 

 

 

 

In diesem Sinne: Immer schön oben bleiben!

Euer   Hubert "Sunshine"