06.-08. Juli 2007
IPA-Treffen der Knight Riders in Lodz / Polen
(International Police Association)
Międzynarodowy Zlot Knight Riders IPA - Poland Łódź - Arturówek 06-08 lipca 2007
Hubeeeeeert, wir fahr'n nach Lodz !
So klang es im April 2007 aus Günter's Mund. Geplant war eine mehrtägige Goldwing-Tour nach Polen zu einem Treffen der IPA Lodz.
Nachdem Ende April noch die persönliche Einladung von Devil (Bernd) und Justyna folgte (diese waren mit ihrer 1800er Goldwing von Polen aus auf Deutschlandtour auch bei den Ulmer Freewingern zu Gast) war die Sache klar. Wir fahren nach Polen !
Nachdem Manfred und Horst verhindert waren, fuhren nur zwei Ulmer Freewinger mit ihren Goldwing's nach Polen.
Mi., 04. Juli 2007 - Natürlich, wie konnte es anders sein ! Regenschauer in Weißenhorn. Ein Kontrollanruf in Langenau ... Günter versicherte .... neiiiin bei uns ist sogar blauer Himmel mit ein paar Wolken.
Marlies riet mir zu ihren High-Tide-Heels !
Eventuellen Schaltproblemen vorbeugend ließen mich jedoch zu meinen Low-Tide-Heels greifen !
Hahahahahaha ! Von wegen blauer Himmel. Kurz vor Langenau der nächste Regenschauer. Was soll's ... so langsam machte es richtig Spass !
Wir waren eigentlich gut ausgerüstet
gestartet, so mit Benzinkanister, Werkzeug und sogar einer Ersatz-Lichtmaschine!
Eigentlich ... denn bereits nach 20 Minuten begann sich Günter's Helm in seine
Bestandteile aufzulösen. Die rechte Schraube der Visierbefestigung wollte nicht
mit nach Polen ... sie blieb auf der Autobahn zurück und fristet jetzt irgendwo
zwischen Heidenheim und Aalen ihr Dasein. An eine solche Schraube hatten wir
natürlich nicht gedacht. Professionell und
fachmännisch repariert ging es weiter über Nürnberg - Bayreuth - Zwickau -
Chemnitz - Dresden (immer schön bei spassigem Wetter) ...
... über Beskow nach Schlaubetal/Bremsdorf wo wir
in der Pension "Zur Linde" übernachteten. Und siehe da: Sonne und blauer Himmel
!
...nach 650 km
"uns geht es richtig
GUT"
Torsten der Wirt
Do., 05. Juli 2007
Am nächsten Tag nach sehr gutem Frühstück weiter über den Grenzübergang Frankfurt/Oder nach Polen hinein auf die Autobahn.
Gut, daß wir keine Anhänger dabei hatten. Der arme polnische Gewerbetreibende auf dem Haltestreifen rechts durfte seinen ganzen Anhänger Stück für Stück ausladen. Die kostbare Fracht waren aber mehr oder weniger Flohmarktartikel.
Ein Wort zur Autobahn bei Frankfurt auf polnischer Seite ! Was war ? ... ich kannte es bisher nur vom Hörensagen ... Schlaglöcher mitten auf der Fahrbahn - größer wie ein Wagenrad und so tief, daß ein Vorderreifen darin Platz fand. MannohMann !
Dazu wieder das "spassige Wetter" - aber wir kamen durch !
Nach weiteren 450 km wurden wir von Devil (Bernd) am Ortseingang Lodz empfangen und zum Treffenplatz und der Unterkunft eskortiert
Wir hatten Zimmer in einem Bungalow die allesamt durch
nüchterne Eleganz
überzeugten. Einfach ... aber sauber!
Eine auf dem Gelände befindliche Gaststätte
lud zu einem Snack ein. Am Anfang taten sich die Einheimischen noch mit
unserer polnischen Aussprache schwer ... und wenn wir ehrlich sind
... während des gesamten Aufenthaltes und am Ende auch noch ! Vielleicht drang
unser schwäbischer Dialekt doch mehr durch als wir ahnten! Hamburger bekommt man
jedoch immer !
Nachdem
Bernd und Justyna sowie Zibi zu uns stießen klappte die Verständigung mit der
Bedienung plötzlich besser. Bernd hatte seinen deutschen Akzent wahrscheinlich
schon etwas verloren. Mit dabei noch Kuddl (auch ein Goldwinger) und seine
"Kurze".
Wir waren ja einen Tag zu früh - trotzdem von Devil aus dem Stand organisiertes Grillen am Abend - sehr gute Würste und kühles Bier !
Fr., 06. Juli 2007
Der nächste Morgen. Freitag - für die meisten Teilnehmer der Anreisetag ! Wir fanden es lustig - denn wir hatten wieder "spassiges Wetter" - und dazu war auch noch die Gaststätte zu - bis 11.00 Uhr ! Also erst mal kein Frühstück !
Wir hatten Zeit uns auf dem Gelände ein wenig umzusehen. Das (ehemalige?) Hotel liegt idyllisch an einem See und wird durch die angrenzende Bungalowanlage ergänzt und versprühte einen morbiden Charme.
So langsam trudeln die IPA-Mitglieder und Knight Rider aus aller Welt ein. Sehr wenige Goldwings ...
Bernd veranlaßte bei seinen IPA-Freunden die Reparatur von Günter's Helm ... und er wurde polnisch repariert. Die linke Feststellschraube des Visiers wurde nach rechts verlagert und an deren Stelle ein altes polnischen Geldstück mit einer Kontermutter gesetzt ... und es sollte tatsächlich auch bis zum nächsten Tag halten !
Während Devil die Oberaufsicht hatte passte Jürgen auf Justyna auf
Die Begrüssung aller Anwesenden erfolgte durch Krzysztof ("Christoph"), den Präsidenten der Knight Riders in Lodz. Es war das 1. Treffen der IPA Sektion Polen in Lodz mit Anwesenheit von Marek Petermann dem IPA-Präsidenten von Polen (rechts im Bild).
Wir lernten an diesem Abend auch die Goldwingfahrer Birgitte und Jan aus Venlo/NL kennen und verstanden uns auf Anhieb suuuuper ! Ein sehr sympatisches Paar, wie man es selten findet. Wir verließen den polnischen Dialekt und einigten uns zur Konversation auf die deutsche Sprache. Ha, Ha, Ha ! "Heiliges Kanonenrohr" !
Valdez aus Littauen brachte seinen "Stumbro Starka" an den Tisch. Wow... was nicht alles getrunken wurde. Nachspülen mit kühlem Bier !
Goldwinger Kuddl aus dem hohen Norden mit seiner "Kurzen"
Justyna eingerahmt von "Christoph" und Bernd "Devil"
Sa., 07. Juli 2007
Samstag - Ein neuer Tag ein neues Glück
... und was für ein Glück... kein Wasser von oben und dazu noch ein gutes
Frühstück ! Heute war zunächst eine
organisierte
Ausfahrt mit Presse und polnischem Fernsehen nach Lodz` durch die
Fußgängerzone zu einem großen Platz geplant. Dort Ansprache durch die
Vizepräsidentin der Stadt Lodz` mit überörtlicher Polizei- und IPA-Prominenz.
Anschließend sollten mehrere Knight Rider
bei einer offiziellen Zeremonie
zum Ritter (Knight) geschlagen
werden. Danach "Brot und Spiele"
ähnlich wie damals im römischen Imperium Zirkus "Maximus" ... und es wurden
"Bier und Spiele". Den insgesamt
sechs Goldwing's
sollte bei dieser Ausfahrt eine besondere Bedeutung zukommen. Aufgrund ihrer
majestätischen Erscheinung
waren wir gebeten worden die Spitze des Konvois
mit der Prominenz zu bilden. Wir kamen der Bitte gerne nach!
.... aber nicht ohne Goldwing !
Der Headman und Zeremonienmeister mußte
natürlich auch entsprechend befördert und präsentiert werden. Was lag
näher ... richtig ... "Red Baron" und Headman ... farblich Ton in Ton ! Günter mit seiner Goldwing an der rechten
Flanke der Dreier-Speerspitze
... die verschiedenen Ansprachen
wurden gehalten, von Bernd Wort für Wort ins Deutsche übersetzt. Birgitte und Jan mit Headman und
seinem Waffenträger Während "Devil" mit offiziellen Aufgaben
betraut war, knuddelte Justyna den "Werner" von seiner 18er ...
Außer Zibi und den anderen wurde auch ein
weiblicher Knight Rider zum Ritter oder heißt das Ritterin oder vielleicht
Ritteuse geschlagen. Ich nenne die Ritterin jetzt einfach mal
Knight
Bachelorette .. klingt einfach gut !
Plötzlich auftretende Kniebeschwerden
hinderten Günter und mich leider an der Teilnahme solcher Aktivitäten !
von hinten: Knight Bachelorette von vorne : Ritter Zibi
Bernd
testete noch die Corbin von "Red Baron" wobei sich Günter und Kuddl herzlich
amüsierten
als das polnische Fernsehen bereits mit ihrer Aufzeichnung und den Interviews
begann.
Die
hinter den Goldwings postierten Trike's hatten die Aufgabe die für die Zeremonie
in ihren historischen Kostümen auftretenden Knight Rider zu befördern ...
Klasse
organisiert ! Für die nichtmotorisierten Treffenteilnehmer wurde kurzerhand ein
Linienbus organisiert, der hinter dem Tross ebenfalls die ganze Ausfahrt
mitmachte.
Der Platz füllte sich ...
... auch mit hübschen "Knight Riderinnen"
... und Krzysztof
dafür seinen Enkel als künftigen Knight Rider
Was man nicht machen
sollte ! Ein Trike mit eingelegtem Gang kurzschließen - nicht, wenn es
erhöht und ungesichert steht - und erst recht nicht, wenn die vordere
Auslaufzone durch ein parkendes Fahrzeug versperrt ist ! Ich sage euch ...
ein Trike kann vielleicht weit springen !!!
noch ein Gruppenfoto und dann ging es wieder zurück
ein kühles Blondes auch für
Jan und Jürgen "Harmonie pur !"
Vizepräsidentin der Stadt Lodz, IPA-Präsident und Devil
Der
Ritterschlag ! Einmarsch der Würdenträger und Verlesung der Namen der
künftigen Ritter. Diese mußten zunächst einen Schwur auf die Statuten der IPA
leisten, bevor sie einzeln vortreten durften.
Knie
nieder Knappe Zibi ! Erhebe dich Ritter Zibi ! Und das ganze mit
Kanonenböller !
Die
obigen Spiele wurde ergänzt durch mehrere Showeinlagen und Tänze einer
polnischen Tanzgruppe
Wir
förderten dafür den multikuturellen flüssigen Gedankenaustausch bei der ich den
anderen den Vortritt ließ ... sie waren auch durstiger.
Mit Brille von Greg "FossilMan" Raymer (Pokerspielern ein
Begriff)
"Devil", "Sunshine" (meiner einer) und "Ricardo" vom www.GoldWing-Forum.de
Nettes Gespräch mit Marek dem IPA-Präsidenten von Polen mit Hilfe von Devil (ohne schwäbischen Dialekt)
Immer noch Samstag - aber jetzt schon gegen Abend als die "Flying Indians" auf die Idee kamen ihren Stammestanz vorzuführen. Ich behaupte jetzt einfach mal - es war ein Regentanz! Den ganzen Tag kein Regen und jetzt das !
Justyna und Marek machten sich sogleich an einen Gegenregentanz um zumindest auf unserer Seite des Platzes für Trockenheit zu sorgen... und es wirkte !!!
ich schwöre euch ... dieses Foto ist weder gestellt noch bearbeitet ! Mitten auf dem Platz links Regen und rechts trocken ! Wir saßen rechts !
Günter's Kniebeschwerden ließen nach ...
...
und er kam beinahe an die Geschmeidigkeit des "Leder-Paares" ran
Derart beschwingt ging es jetzt zur Pokalverleihung. Günter war nicht zu bremsen und bevor man sich umsah hatte er schon seinen Pokal in Händen und warum ? .... weil er der " Le participant le plus âgé" dieses Treffens war.
Teilnehmer mit der weitesten Anfahrt war "Mischa", der aus Pietropawlowsk von der Halbinsel Kamschatka aus dem östlichsten Teil Sibiriens mit seiner Honda Africa Twin angereist kam. 15.000 km !!
Der Abend zog sich natürlich in die Länge wobei wir mehrmals auf den schönen Pokal anstoßen mußten !
Der Musketenträger und Böllerfachmann hatte bis in die Nacht zu tun. Ab und zu krachte es wieder gewaltig was aber nicht einmal Krzysztof's Enkel etwas ausmachte.
Zum Abschluß sprach Marek als IPA-Vorsitzender Polens noch für Günter und mich die persönliche Einladung zum internationalen IPA-Kongress im September 2007 in Polen aus. Wir seien ihm als Ehrengäste herzlich willkommen !
So., 08. Juli 2007
Nächster Tag - Sonntag - Abreisetag - und überhaupt kein "spassiges Wetter".
Es
war trocken und Günter ging vor der Abfahrt einer seiner
Lieblingsbeschäftigungen nach - Goldwing polieren !
Gemeinsam mit den Goldwingern Birgitte und Jan machten wir uns auf die Heimfahrt in Richtung Deutschland.
nach einem Tankstop wurde das Wetter immer besser.
Nach ca. 200 km bogen Günter und ich bei Poznan in
südlicher Richtung ab um noch zu Günter's Geburtsort zu fahren. Birgitte und Jan
fuhren weiter über Berlin in Richtung Venlo/NL ohne zu wissen, daß ihre
Wing am nächsten Tag noch einen Defekt bekommen sollte.
Wir verließen überaus sympatische Menschen die wir in den wenigen Tagen kennengelernt und liebgewonnen haben. Nichtahnend, daß wir zumindest Jan nie mehr wiedersehen sollten !
Wir
also querfeldein über Poznan - Karnieniec - Lezno - Trzebnica - Legnica
nach Pielgrzymka (Günter's Geburtsort).
MANN !!! Was waren das teilweise für Straßen ! Meiner Wing hat es gleich die
Tachowelle verbogen und Günter's Helm hat es die zweite Visierbefestigung
wegvibriert.
10 !!! Stunden Fahrt ohne Pause (anhalten nur zum Tanken)
Bei Görlitz dann über die Grenze und zum Übernachten
ein Hotel suchen. Kaum über der Grenze wurde das Wetter wieder etwas "spassig"...
kurz aber heftig !
Unterschlupf fanden wir bei Sonnenuntergang im Berggasthof "Honigbrunnen" in Löbbau.
Wir ließen den Tag bei einem guten Mahl und herrlichen Sonnenuntergang ausklingen. Der Gasthof ist zwar nicht unbedingt günstig (50,- € incl. Frühstückbuffett) aber dafür wirklich erstklassig !!
Der nächste Morgen und die letzte Etappe der Heimfahrt
ohne Tacho, dh. somit ohne den
vom
Tacho abhängigen Tempomat und autom. Lautstärkenregelung für die Audioanlage.
Nicht einmal auf den Sonnenuntergang kann man sich mehr verlassen ...da fällt mir nichts mehr ein ...
So, nach ca. 2.500 km sind wir gesund wieder zuhause ... die Tachowelle war es nicht, sondern der Tachoantrieb - Günter hatte für seinen Helm auch noch eine Ersatzschraube, deshalb alles wieder im grünen Bereich.
Fazit: Es war ein herrliches Treffen mit einer selten erlebten Herzlichkeit und Gastfreundschaft und wir haben wunderbare Menschen kennengelernt.
Liebe Knight-Rider und vor allem Devil und Justyna - vielen Dank für die hervorragende Aufnahme und Betreuung. Wir kommen gerne wieder !
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01. August 2007 - ein sehr trauriger Tag!
Birgitte teilte uns mit, daß ihr lieber Mann
Jan de Maas plötzlich und unerwartet verstorben ist.
Unfassbar für uns alle die wir ihn
kennenlernen durften gilt unsere Trauer und Mitgefühl vor allem dir, liebe
Birgitte !!!
Jan "Dutchwinger" de Maas - wir werden dich niemals vergessen!
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