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Besuch bei der IPA Motorradgruppe Steyr / Oberösterreich

vom 28.-30. Mai 2012

 

 

 Zur Erinnerung: "DREI LONESOME RIDER" folgten am Pfingstwochenende 2012 der Einladung des Goldwingclubs Österreich zu ihrem Familientreffen nach Atzenbrugg bei Wien (s. gesonderter Bericht). Nach Abschluss des Treffens hieß es aber für uns: "GO WEST" ... soll heißen ... wir machten uns am Pfingstmontag wieder auf den Heimritt nach Deutschland ...

Kehre 16

... aber nicht sofort !  Ein Stopp in Steyr bei unserem IPA-Freund Alois war einfach Pflicht. Ein Telefonat, eine Email und die Sache war perfekt!

Mo., 28. Mai 2012:

Bei schönem Goldwingwetter verließen Günter, Horst und ich Atzenbrugg. Über St. Pölten und Mitterbach am Erlausee erreichten wir wieder einmal Mariazell mit ihrer schönen Wallfahrtskirche.

"Kartenlesern" sei gleich gesagt ... nein ... es ist nicht der direkte Weg nach Steyr und ... ja ... es ist ein großer aber umso schönerer Halbkreis über die "Steirischen Eisenwurzen". Wir hatten auch genügend Zeit um bei der "Kehre 16 des Peterbauer Reith" eine Pause einzulegen.

Im Schatten der "Zeller Staritzen" ließen wir uns immer entlang der "Salza" durch das romantische Salzatal bis nach Wildalpen treiben.

Im dortigen Cafe-Restaurant Grabner trafen wir genau zur richtigen Zeit ein. Man kann sagen ... perfektes Timing! Kaum war unser Essen auf der Terrasse serviert ... dunkle Wolken und ein Regenguss par excellence. Nach blitzschneller Standortverlegung ins Innere der Gaststätte konnten wir in Ruhe das Ende des Gewitters abwarten. Weiterfahrt bei Sonnenschein ... bis ... sich noch dunklere Wolken (gibt es eigentlich ein dunkelschwarz?) auf 12 Uhr auftürmten. Eine große offene Gartenerdescheune (Kompostieranlage) bot uns Schutz ... Regenkleidung an, den heftigsten Guss abgewartet und dann weiter. Kaum 20 Minuten später wieder Sonne und ein Parkplatz. Regenkleidung ausgezogen und Mikrofasertuch aus dem Versteck ... so sind Goldwinger eben ! Doch welche Überraschung! Ich sage euch ... innerlich ist Horst ein Goldwinger !  Er zauberte ebenfalls ein Mikrofasertuch hervor und trocknete sein Möppi ebenso wie Günter seine Goldwing blitzsauber ab! Verblüffend !

Die "Eisenstraße" in nördlicher Richtung beschloss unseren Halbkreis und wir trafen erst bei Alois und wenig später auch in unserer Unterkunft, dem "Motel Maria" in Steyr ein. Dieses Motel kannten wir bereits von unserem letztjährigen Aufenthalt beim Treffen der IPA Steyr.

Unsere Motorräder stellten wir wieder geschützt im Torbogen ab; was an diesem Abend absolut notwendig war (da wären später schon mehr als ein oder zwei Mikrofasertücher notwenig gewesen!)

Alois sei dank, dass er uns zum Abendessen mit seinem Pkw abholte !  Auch wieder so dunkelschwarze Wolken !

Im Gasthof-Restaurant "Christkindlhof", einem Traditions-Gasthaus am Stadtrand von Steyr, ...

... sorgte eine steirische Speisekarte mit Hausmannskost für die Qual der Wahl.

Ich entschied mich wie im vergangenen Jahr, mit der "Kaspressknödlsuppn", auch diesmal für ein mir unbekanntes Gericht.

Für Hortopagy (phon. Hortobatschi) !

Es handelt sich nämlich um ungarische Fleischpalatschinken auf Brat-Erdäpfel (Bratkartoffeln) in feiner Paprika-Rahmsoße und gemischten Salat für 8,90 €. Kann ich absolut empfehlen !

Der Einstieg in einen schönen Abend war kulinarisch gelungen und wurde in der gemütlichen Gartenhütte von Alois und Roswitha fortgesetzt. Ein eigentlich in Nordamerika beheimateter Tulpenbaum vor der Hütte erregte unsere Aufmerksamkeit (nach einem dezenten Hinweis von Alois). Diese Magnoliengewächse können ohne Probleme eine Wuchshöhe von 40 Metern und eine Dicke von 150 cm erreichen. Alois, da brauchst du dir keine Sorgen mehr um zuwenig Schatten machen.

Gemeinsam mit Martin (auch ein Biker, Kollege und Freund von Alois), verköstigten wir einen von ihm mitgebrachten und bereits 1968 gebrannten Birnenschnaps.

Die von Günter nur in einem Nebensatz erwähnte Vorliebe für Kaiserschmarrn mit Apfelmus veranlasste Roswitha fluchtartig die Gartenhütte zu verlassen. Warum? Hatten wir etwas Unanständiges gesagt? War ein gewagter Witz zu deftig? NEIN und nochmals NEIN!

Ob ihr's glaubt, oder nicht ! Wenig später kam Roswitha wieder ... in der einen Hand einen Teller mit frisch zubereitetem Kaiserschmarrn mit Puderzucker und in der anderen Hand einen Teller mit Apfelmus ... für Günter !

Roswitha, du bist ein Schatz ! 

Bitte ... denk beim nächsten Mal auch an uns! 

Ein vergnüglicher Abend mit ... "den musst du aber auch probieren" ... oder ...  "der hat auch eine besondere Note" ... und ... und ... und ... und das alles im Schatten eines Tulpenbaumes !

Ernsthaft wurde natürlich auch die Tour für den nächsten Tag angesprochen (wir hatten ja Zeit und wollten erst am Mittwoch weiterfahren). Alois hatte ebenfalls Zeit; hielt sich jedoch geheimnisvoll noch etwas bedeckt ... versprach aber eine tolle Tour ausgearbeitet zu haben. Wir glaubten ihm auf's Wort !

 

Aussichtsplattform Weiss am Sattel

Di., 29. Mai 2012:

Mit Alois und Otti  lernten wir absolute Nebenstraßen südwestlich von Steyr kennen. Zunächst führten sie uns hinauf zur Aussichtswarte "Weiss am Sattel" oberhalb von Nußbach. Für Radsportler führt in dieser Gegend kein Weg am "Weiß'n" vorbei. Wir taten uns da schon wesentlich leichter. Oben wurden wir mit einem grandiosen Ausblick bis ins Hausruck- und Mühlenviertel belohnt.

Auf Wirtschafts- und Güterwegen führte uns Alois über mindestens gefühlte (glaube ich) 100  Hügel. Eine landschaftlich herrliche Gegend ...

... bis in ein Sacktal. Bei Grünau folgten wir einem kleinen Flüsschen bis zum Almsee im Almtal. "Die Landschaft ist's, die hier den Ton angibt"!

Gerne zitiere ich diesen Ausspruch, denn er stimmt wirklich. Das Almseegebiet ist Landschaftsschutzgebiet und noch vom Bauboom verschont. Als Beinamen wird dieses Tal noch "Tal der Vögel" genannt. Hat aber nichts mit Alfred Hitchcock, sondern mit einer Vogel-Forschungsstelle zu tun.

Am Ende des Sees machten wir Brotzeit und genossen die Ruhe des "Toten Gebirges" (kein Wunder bei dem Namen), welches sich im klaren Wasser des Bergsees spiegelt. Bis zu 1.700 m ragt der Gipfelkranz der "Almtaler Sonnenuhr" hinauf. Es handelt sich hierbei nicht wirklich um eine Uhr, sondern es ist Teil einer Bergroute von Neuner-. Zehner-, Elfer- und Zwölferkogel. Ganz schön imposant.

Der Blick auf die Gipfel die immer mehr in den Wolken verschwanden, veranlasste uns zur Weiterfahrt ...

... wieder auf schmalen Sträßchen bis zur Autobahnabfahrt A9 "Klaus an der Pyhrnbahn".

Mittagspause nahe der dortigen Autobahnpolizeiinspektion im "Herndlreith-Stüberl". Als wir unsere Tour fortsetzten stach der Planet trotz einiger Wolken wieder vom Himmel. Am Steyrdurchbruch vorbei schlugen wir einen Bogen in Richtung Kremsmünster.

Ein Blick auf das Benediktinerstiftskloster Kremsmünster und weiter ging es auf den Gustermairberg.

Hier erwartete uns "Der Baum mitten in der Welt". Es ist der Triangulierungspunkt Oberösterreichs, einfach ausgedrückt ist hier der Ursprung des Koordinatensystems der Katastralvermessung der Länder Oberösterreich, Salzburg und Böhmen von 1823. Bis 1829  stand an diesem Punkt eine mächtige alte Linde, die jedoch aufgrund mehrerer Blitzeinschläge ihren Geist aufgab und ihr Leben aushauchte. Jetzt steht dort eine 110 cm hohe Steinsäule.

Eine tolle Aussicht und ein Mopedfahrer mit österreichischen Sturzhelm (Wollmütze) und ohne Kennzeichen, der an uns vorbeirauschte, bleiben mir in Erinnerung.

Vom "Baum mitten in der Welt" ging es dann zurück ins "Motel Maria mitten in Steyr". Der "Alois-Shuttle" war wieder perfekt vor Ort und ...

Triangulierungspunkt Gusterberg

... beförderte uns am Abend zum "Schnitzlwirt Bachmayr" nach Sierning. Der Name ist Programm dachten wir uns, auch wenn auf der Karte Speisen wie "Bratl im Reindl" standen. Man merkte, Alois und Otti waren hier keine Unbekannten !

An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich für die Einladung bei Alois bedanken. Uns wurde nämlich die Begleichung der Rechnung untersagt und massiv verwehrt, da wir an diesem Abend offizielle Gäste der IPA Steyr waren.

Der Abend war noch jung und wir wechselten daher zum Stieglplatz 1 wo wir auch noch den Helmut "Bierli" trafen. Auch Tourguide vom vergangenen Jahr in Steyr.

Insider wissen, Otti ist bekennender Stiegl-Fan und Stiegl ist die größte Privatbrauerei Österreichs; und wie Fan's nun mal sind, alles ist auf ihre Leidenschaft ausgerichtet ... so auch Otti's großes Gartenhaus, fast möchte man sagen es ist eine Fanmeile in Rot-Weiß !

Perfekt eingerichtet und mit allem versorgt was das Herz begehrte verbrachten wir einen tollen Abend.

Mit dem "Alois-Shuttle" wurden wir wieder sicher zu unserem Motel zurückgebracht.

Mi., 30. Mai 2012:

Schade ! Zwei schöne Tage gingen zu Ende. Wir haben nicht nur (wieder einmal) eine herzliche Gastfreundschaft erlebt, sondern auch die schöne Landschaft um Steyr schätzen gelernt.

Trotz drohender Regen-, Gewitter- und Unwetterprognose blieb uns der Wettergott gnädig. Wir schlugen ihm auch ein Schnippchen, da wir unsere Abfahrt um eine Stunde vorverlegten und die schnelle Variante über die Autobahn und Salzburg wählten.  Von München bis Dachau hat's uns dann noch noch erwischt und das war es auch schon.

Wir sind wieder gesund zuhause angekommen und weder Goldwing oder BMW haben uns im Stich gelassen.

Wieder einmal war eine tolle Männertour vorbei  ... und wir waren zu dritt, Günter, Horst und ich. Wer uns sah, wusste, dass wir hart waren, hart und zäh ...

Liebe Roswitha, lieber Alois und Otti, vielen Dank für die Einladung und die schönen Tage bei euch in Österreich. Bei euch ist es immer wieder schön und wir kommen bestimmt gerne wieder !

 Wir sehen uns ...

Anmerkung:  Zu den kommentierten Fotos "IPA Steyr 2012" (121) kommt ihr durch einen KLICK auf der rechten Seite -->

 

In diesem Sinne: Immer schön oben bleiben!

Euer   Hubert "Sunshine"