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So., 06. Juni 2010 Ausfahrt ins Donautal auf den Knopfmacherfelsen oder der "ultimative Navi-Test"

Weg vom Bisherigen und hin zur Moderne ! So könnte man die Vorbereitungen für diese Tour bezeichnen. Zur Streckenplanung benützte ich diesmal nicht mein "manuelles Navi" (Gehirn und Karte), sondern mein neu erworbenes Navi "Navgear Streetmate GT 505-3D". Um in das Donautal zu gelangen gibt es ja einfache aber auch verschlungene Pfade. Voller Eifer wurde deshalb tags zuvor am PC eine schöne, romantische und landschaftlich reizvolle Strecke erdacht und mittels mehrerer Wegpunkte auch als gewollte Straßenführung digital fixiert und dann auf das Navi übertragen.

Das Navi erhielt seinen Platz vor dem Drehzahlmesser und war bereit seine Funktion, navigieren nach Vorgabe der gespeicherten Daten, zu erfüllen.

 

Marlies und ich trafen uns mit weiteren Ulmer Freewingern (Günter, Heidi, Karsten) sowie Karl-Heinz und Sam aus Stuttgart (Goldwing-Forum) in Illertissen. Gesperrte Straßen und Baustellen veranlassten mein Navi zu immer häufigeren Nachberechnungen der Strecke. Fatalerweise lag ein von mir gewählter Wegpunkt genau innerhalb einer nicht mehr befahrbaren Straße. Gespeichert ist gespeichert ! So "dachte" sich das Navi und führte mich und somit uns immer wieder zurück zur nächsten Umfahrung. Mittlerweile hatte ich dem Navi auch schon einen Namen verpaßt ... einen chinesischen ... jawohl, da es wohl unserer Straßensystem noch nicht so kennt: Ich nenne es: Um-Lei Tung).

 

Trotz "Um-Lei" kamen wir bis nach Munderkingen um im Hof eines anderen Goldwingers (Max) eine Rast einzulegen.

"Um-Lei" wurde jetzt neu kalibriert um uns doch noch ins Donautal zu führen (Es sollte heute ja der ultimative Navi-Test sein ... denn nur in der Wirklichkeit zeigt sich die Praxistauglichkeit und vielleicht der Vorteil gegenüber einem "Manuellen Navi".

 

Nach zwei weiteren Umleitungen verstummte "Um-Lei" und war auch auf dem Display zu keiner Pfeil-, Richtungsänderung oder Nachberechnung zu bewegen. Wir fanden dennoch den Weg durch das Donautal bis zum Parkplatz beim Knopfmacherfelsen.

 

Meine erste Sorge galt jetzt "Um-Lei". Was mich erschreckte und mir bisher noch nicht bekannt war: Bei "Um-Lei" handelt es sich offensichtlich um ein "suizidäres, chinesisches Navi" ... "Um-Lei" hatte sich ohne Abschiedbrief und Vorwarnung einfach aufgehängt !

Jetzt war schnelle Hilfe angesagt. Was die wenigsten Leute wissen: Die Goldwing hat neben den üblichen Geschichten, wie Kühlschrank, Heimkino, Küche usw. auch ein "Erste-Hilfe-Set" im linken Koffer untergebracht. Dank des darin enthaltenen "Defibrillator-Kombisystems mit integriertem Reset für chinesische Navi's" konnte "Um-Lei" wieder zum Leben erweckt werden.

Der Parkplatz war gut belegt, da viele Biker den heutigen Tag für eine Ausfahrt nutzten.

 

Nur wenige Schritte (50 m) unter schattigen Bäumen bis zum Knopfmacherfelsen ...

 

 

... hoch über dem Donautal ...

... mit herrlicher Aussicht ... 

 

zum Kloster Beuron und ...

  ... rechter Hand zum Schloss Bronnen hoch auf dem Felsen (siehe auch Panoramaaufnahme oben)

Der Sage nach soll am 4. April 1823 am Knopfmacherfelsen der ehrbare Knopfmacher Fidelis Martin abgestürzt sein. Dieser war zuvor mit seinem Pferd auf dem Markt in Tuttlingen. Auf dem Weg zurück nach Beuron brach die Nacht herein und es soll ihm das „Hardtfräulein“ begegnet sein und den Knopfmacher auf den steilen Fels hinauf geführt haben. Mann und Ross stürzten in die Tiefe. Erst am 18. April fand sie der Klosterschäfer von Beuron tot am Fuße des Felsens.

 

Wir dachten in der ausgedehnten Mittagspause kurz darüber nach und gingen über den Wurzelweg (nur im unteren Abschnitt) zurück ...

 

... zum Parkplatz vor dem Berghaus Knopfmacher. Karl-Heinz und Sammy verließen uns hier um ihre Heimfahrt über Albstadt anzutreten.

 

 

Es sei nur am Rande und der Vollständigkeit erwähnt, dass "Um-Lei" bei der neu definierten Heimfahrt (kürzeste Strecke) eine erstaunliche Flexibilität und Phantasie an den Tag legte, sich jedoch immer noch im Rahmen der vorgegebenen Konfiguration (asphaltierte und befestigte Straßen) bewegte.

 

Goldwing GL1000 mit Beiwagen an der Tankstelle in Laupheim

 

Dank "Um-Lei" waren wir so zeitig zurück, daß es noch für den eistechnisch gesehen obligatorischen Einkehrschwung in der Eisdiele auf dem neuen Hauptplatz in Weißenhorn reichte. Die rote Goldwingfront wurden platziert und jeder kam noch zu seinem ...

 

 

 ... wohlverdienten Eisbecher.

 

 "Rot zu Rot" dachte sich Joe als er mit Ruppi's früherer Goldwing 1200  unsere rote Parkformation entdeckte. Joe war mit seiner Frau Manuela (mit ihrer blauen Kawa) und Tochter Jessica als Goldwing-Sozia auch unterwegs und gesellte sich noch für einen netten Plausch zu uns.

 

Navi-Fazit: Tolle Sache, wenn man es braucht. Meine heutige Erfahrung ist jedoch, dass es mit weniger oder keinen Wegpunkten für das Navi einfacher und für die Mitfahrer nervenschonender ist. "Um-Lei" und ich werden uns schon noch aneinander gewöhnen ! Spätestens bei unserer Polentour nach Warschau bekommt er wieder seine Chance !

 

In diesem Sinne: Immer schön oben bleiben!

Euer   Hubert "Sunshine"