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 Fr., 26. März 2010  Schwäbischer Maultaschenstammtisch

 oder "Herrgottsbscheisserle" in Attenweiler

 

Jaaaaa, auch die Ulmer Freewinger denken an die Fastenzeit ! Wir befanden uns nämlich kurz davor ... als wir bei unserem Februarstammtisch über die kulinarischen Essensgewohnheiten in der vorösterlichen Zeit plauderten.

Das Resultat war eine Einladung von Sonja und Manfred den nächsten Stammtisch bei ihnen zuhause abzuhalten. Als Essen sollte es "geschmelzte Maultschen" geben ... und das in der Fastenzeit; aber ... es war ja nicht Karfreitag ... und außerdem sahen wir ja nicht, was sich in der Maultasche verbarg.

Im Partykeller von Manfred und Sonja fanden sich dann die hungrigen Freewinger Günter, Heidi, Horst, Ilona, Karsten, Sonja, Marlies und ich pünktlich ein.

 

 

Es gibt eine hübsche Erklärung, warum in manch' schwäbischer Familie die Maultasche auch "Herrgottsbscheisserle" genannt wird: Die Taschen waren als Freitagsgericht, bzw. als Fischalternative an den Fastentagen gedacht (Wir halten uns zumindest in diesem Punkt streng an die schwäbische Richtlinie). An diesen fleischlosen Tagen wurde das begehrte- aber leider sündhafte Fleisch in kleingehackter Version den anderen Zutaten beigeschmuggelt, in die Nudelhülle gesteckt und somit vor den Augen des lieben Gottes versteckt. Das schlechte Gewissen verschwand beim ersten Biss in die herrlichen Maultaschen schnell! Was man nicht sieht, ist schließlich auch nicht vorhanden! 

 

Frei nach Taddäus Troll könnte aber auch eine andere Beschreibung dieser leichenfarbenen Hülle aus Nudelteig die jedem optischem Reiz entsagt und dadurch appetitzügelnd wirkt, zutreffen. Dazu eine reiche Fülle aus Bratwurstbrät, Schinken, Fleisch, Speck, Spinat, Zwiebeln, Eiern, Petersilie, Muskat und Majoran! Jede Hausfrau hat dafür ihr Spezialrezept. Diese Maultaschen schwimmen wie Wasserleichen  in der Fleischbrühe, oder werden mit Eiern überzogen, im Ofen gebacken, oder mit Zwiebeln überschmelzt als blasse Wesen einem Kartoffelsalat beigelegt .... und schmecken dann soooo köstlich ....

 

... wir wir uns dann persönlich davon überzeugen konnten. Die Portionen waren so intergalaktisch, daß man noch mindestens 10 weitere Goldwinger satt bekommen hätte. Und ich sage euch ... wir hatten uns wirklich angestrengt ! Fastenzeit hin oder her !

 

  

Benzingespräche über aktuelle LED-Lichttechniken wurden sofort am Tisch einem Praxistest unterzogen ...

 

 

 

 ... und in eingebautem Zustand begutachtet und für äußerst positiv befunden. Manfred, du hast eine schöne Goldwing !!!

 

 

Während die Mädels noch über ihre Schwerpunkte fachsimpelten fuhr Horst plötzlich eine Ladung Sekt auf.

 

 

 Er erhob erst sich ... und dann sein Glas !

Was war geschehen ? Lottogewinn ? Eine Traumreise ? Hat Horst jetzt etwa auch eine Goldwing oder ist Ilona gar im Vorruhestand ?

 

NEIN ! Weit gefehlt ! Nicht einmal die Buschtrommeln hatten es verkündet ... als Horst mit der Laudatio begann ... und schließlich mit der Übergabe des Media Award 2009 für herausragende Reiseberichte und Reportagen, sowie deren vorbildliche Gestaltung und Veröffentlichung im Internet, endete.

Der Media Award 2009 ... goes to ... Hubert !

Ich war völlig überrascht, da die fachkompetente Jury absolut dichtgehalten hatte und auch im Vorfeld die Nominierten nicht bekannt gab.

Mir fehlen jetzt noch die Worte, möchte mich jedoch vor allem bei meinen Eltern, meiner Frau Marlies, meiner Schwiegermutter, meiner Therapeutin Kathi, den Juroren, den Ulmer Freewingern, Matschilles aus dem Bayerischen Wald, meinem Bankberater, den Kollegen, meiner Vermieterin, der Kassiererin vom Supermarkt und allen die ich nicht genannt habe, BEDANKEN !

 

Bei der "After-Show-Party" wurde dann noch kräftig gefeiert.   

 

 

Zum Mitternachtssnack gab es Frikadellen, Leberkäse und "Herrgottsbscheisserle"

sowie einen "Neuen-Tag-Willkommensschnaps" !

 

Sodele, hamr's gschafft ! Semr feddig ond gangat hoim !

 

 

No ebbes zom Schluss: Wer`s net glaubt, dui Mauldaschaverordnung gibt`s eba scho !

Die Maultaschen-Verordnung der EU

Die Bezeichnungen «Schwäbische Maultasche» und «Schwäbische Suppenmaultasche» werden künftig in der Verordnung (EG) Nr. 991/2009 der EU-Kommission definiert und geschützt. dpa/lsw dokumentiert den Eintrag in Auszügen:

NAME: «Schwäbische Maultaschen», «Schwäbische Suppenmaultaschen»

BESCHREIBUNG: Viereckige oder gerollte Teigtasche mit Füllung aus Fleisch- oder Gemüsebrät. Wird zum Verzehr gebrüht oder geröstet.

ZUSAMMENSETZUNG: Hartweizengrieß oder Mehl, Vollei, Wasser und Salz für den Teig. Schweinefleisch, Rindfleisch, evtl. gerauchter Bauch, Spinat, Petersilie, Zwiebeln, Eier, Gewürze, Brot und Lauch für die Füllung. 

AUSSEHEN: Teigmantel hellgelb-hellgrau, Füllung locker gemischt mit noch erkennbarer Struktur

KONSISTENZ: Bissfest und nicht verklebend, Füllung weich.

URSPRUNG: Das geografische Gebiet Schwaben umfasst ganz Baden- Württemberg sowie den gesamten Regierungsbezirk Schwaben des Freistaates Bayern.

HERKUNFT: Schwäbische Spezialität mit jahrhundertealter Tradition. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1831: Der königlich württembergische Prälat Johannes Christoph von Schmid erwähnt die Maultasche als «gefüllte Nudel aus Schwaben». Diese Umschreibung findet sich 1885 auch in dem Standardwerk der Gebrüder Grimm und 1914 mit der Ergänzung «meist mit Spinat gefüllt» im schwäbischen Wörterbuch von Hermann Fischer. Ein historisches Rezept ist aus dem Jahr 1844 überliefert.

HERSTELLUNG: Mehl, Hartweizengrieß, Ei und Wasser werden gemischt und zu Teig geknetet. Der Teig wird zu einer Teigbahn gewalzt. Anschließend wird das Brät hergestellt und mit Brot, Spinat, Zwiebeln und Gewürzen gemischt. Danach wird die Füllung auf den Teig gegeben und dosiert. Das Teigband wird eingeschlagen, die Maultaschen werden portioniert, erhitzt und anschließend auf 2-7°C gekühlt.

 

... ond, glaubat drs etzt ?

 

In diesem Sinne: Immer schön oben bleiben!

Euer   Hubert "Sunshine"